Der “Memoir Verlag” wird weitgehend erzählende Sachbücher anbieten.
Menschen, die nicht unbedingt berühmt sind, haben bei uns die Möglichkeit, ihr Leben zu erzählen – aber auch vom Leben, das sie umgibt.
Im Ich-Stil berichten sie über ihre beruflichen Erfahrungen. Manchmal ‚packen‘ sie auch über Zusammenhänge aus, die man so noch nicht erfahren hat. Die Grenzen zwischen Autobiographie und Enthüllungen sind bekanntlich fließend. Unterm Strich: Unsere Bücher haben reelle Inhalte, die das Leben schreibt.
Chamer Zeitung vom 21.1.2023 von Elisabeth Geiling-Plötz
Unser Memoir Verlag bringt Bücher heraus, die
durch ihre Mischung aus Sachbuch und persönlicher
Geschichte große Aufmerksamkeit erhielten
Deckname L -Ein Verfassungsschützer packt aus
Weltweiter Terrorismus steht wieder im Fokus.
Dieser wird in „Deckname L“ in all seinen Facetten dargestellt. Der verstorbene Verfassungsschützer Lothar Dahlke und Buchautor Wilhelm Dietl erlebten mit, wie sich der Terror ausbreitete. Von „Carlos“, dem smarten Killer, über die Mörder der RAF bis zu den gnadenlosen Kämpfern der japanischen Roten Armee. Was heute in Israel und Gaza geschieht, hat seine Wurzeln in diesen Abgründen.
Meine zwei Leben“ – Ich bin nicht stolz, ein Polizist gewesen zu sein.
Ein Mann, der seine Polizeikarriere bei der Schutzpolizei begann und sie mit 46 Jahren, als Referatsleiter im Bundeskriminalamt, beendete.“ Jan Rickmers“ so nennt er sich, fordert zum Beispiel mehr Bildung in der der Ausbildung von Polizisten. Er selbst zog das durch – machte Abitur, studierte Jura und erlangte den Doktortitel. Rickmers teilt aus, legt den Finger in die Wunden der Polizeiarbeit. Sehr persönlich, wie ein 80 jähriger Mann es sich leisten kann, der nach seinem Polizisten – Leben ein neues begann – als erfolgreicher Unternehmer im Bereich Sicherheit.
Eine Zeitreise – 60 Jahre und so weiter
Ein Buch der Suche. Autor Manfred Sturz erzählt sein Leben. Offen und schonungslos. Ein Mann, der stets bereit ist, neue Wege zu gehen. Sie führten ihn aus Cham im Bayerischen Wald zum Studium und anschließender Tätigkeit als Sozialpädagoge nach Ostfriesland und wieder zurück in die Heimat. Dort übernahm er die Leitung des Unternehmens seiner Mutter, die Gründerin von KFS Grillgeräten. Mit ihm an der Spitze kam die Firma an die Spitze dieser Branche. Bei allem beruflichem Erfolg bewegt Manfred Sturz jedoch eine Frage: Wer ist mein biologischer Vater? Seine Mutter erklärte ihm am 18. Geburtstag, dass er Kind eines israelischen Offiziers sei. Manfred geht auf Spurensuche – jahrelang. Manfred entscheidet sich für das Judentum, knüpft mit seinem Unternehmen gute Kontakte nach Israel, in der Hoffnung, dem biologischen Vater näher zu kommen. Heiter und tiefsinnig erzählt der Oberpfälzer sein Leben – und das seiner Familie, die sich immer wieder neu gestaltete und nun am ruhenden Ziel angekommen ist. Schließlich feierte der Autor seine jüdische Hochzeit und den 60.Geburtstag.
Rezensionen
Jan Rickmers
Meine zwei Leben – warum ich nicht stolz bin, ein Polizist gewesen zu sein
Prof. Dr.Thomas Feltes – Ruhr Universität Bochum
schreibt in:
Polizeiwissenschaft – Polizei Newsletter:
Der Autor beschreibt anschaulich Schikanen und Mobbing im Dienst, im Wechsel mit teils amüsanten Begebenheiten im Polizeialltag. Das macht das Buch einerseits leicht lesbar, andererseits fragt man sich ständig, ob das denn wirklich (so) gewesen sein kann, wie es der Autor beschreibt. Wer aber in der Institution Polizei gearbeitet hat, der erkennt vieles an Geschichten, Problemen und Erfahrungen wieder, und der wundert sich eigentlich nur über den Mut, den der Autor aufbringt, nicht nur einzelne Geschichten zu erzählen, sondern sie auch (allerdings leider nur ansatzweise, s.u.) zu analysieren. Neben der alltäMeine glichen Arbeit beschäftigt den Autor auch die Aus- und Fortbildung sowie die Führungsstruktur in der Polizei:
„Die Ausbildung seiner Beamtenschar behält sich die Polizei immer noch selbst vor. Das Bildungsniveau ergab sich aufbauend auf … den Unzulänglichkeiten der beruflichen Aus- und Weiterbildung in polizeiinternen Lehrgängen, wobei das polizeiliche Ausbildungspersonal dadurch ausgewiesen war, dass es von Polizisten ausgebildet wurde, die wiederum durch ebensolches polizeiliches Personal ausgebildet worden waren etc … Dem polizeilichen Ausbildungspersonal mangelte es an den grundlegenden Kenntnissen der Pädagogik sowie oft an der notwendigsten Allgemeinbildung, eingesetzt „par ordre du mufti“. Beschickt wurden „qualifizierende“ Lehrgänge … nach Gutdünken der jeweiligen Vorgesetzten“
An gleicher Stelle und noch an vielen anderen im Buch beschreibt der Autor, wie schwer es Mitarbeitende haben, die Dinge anders als ihre Vorgesetzten sehen, die neue Wege begehen wollen oder die einfach nur Abläufe („haben wir schon immer so gemacht“) hinterfragen wollen.
„Jasager wurden bevorzugt, zum Widerspruch neigende Beamte mit kreativen Ansätzen wurden nicht berücksichtigt. … Durch die Öffnung der Polizei für den Direkteinstieg in den gehobenen Dienst und damit in das Studium an der Fachhochschule der Polizei änderte sich die Zusammensetzung der Lehrgänge, aber eine Änderung am Ausbildungspersonal war nicht zu erkennen. Auch an der Polizei-Führungsakademie lehrten in der Mehrzahl Polizisten, die nicht einmal die gesetzlichen Mindestvoraussetzungen erfüllten, um in ein Lehramt an einer Hochschule berufen werden zu können“
Die strukturell bedingten und individuell geförderten Abhängigkeiten in der Polizei, die jüngst auch in Baden-Württemberg sichtbar wurden, beschreibt Rickmers anschaulich.
„Stellt sich das Ausbildungssystem in sich schon als ungenügend dar, weil den Ausbildern die Kompetenz fehlt, kann das Ergebnis der Abhängigkeiten Blüten treiben. Angepasste Abhängige mit Treuebonus werden solange nach oben befördert, bis sie ihre absolute Unfähigkeit erreicht haben, also endlich den Job haben, den sie am wenigsten beherrschen“